Geschichte des Waldguts
Unsere Familie bewirtschaftet - mit Ausnahme der DDR-Zeit - seit Jahrhunderten den großen Waldgürtel auf den Hängen entlang der Randow beim Wald- und Seedorf Blumberg. Unser Großvater, Dr. iur. Henning von der Osten (1882-1954) veranlasste in den 1920er Jahren den staatlichen Schutz eines Teiles des Waldes und ließ diesen zum Naturschutzgebiet erklären. Damit unterwarf er sich freiwillig strengen Schutzbestimmungen zur Sicherung der im Wald befindlichen Vogelbrutstätten und der Artenvielfalt in der Flora.
Dank der auch während der Zeit der Konfiskation erfolgten Pflege des Waldes als Staatsforst, stellt dieser heute wieder eine wichtige ökonomische Basis für den Erhalt des in Familienbesitz befindlichen Gutshofes dar.
Der Wald war schon immer wegen seines für brandenburgische und vorpommersche Verhältnisse außergewöhnlich hohen Laubholzanteils eines der attraktivsten Hochwild-Reviere im Nordosten Deutschlands. Der Wald bietet auf Grund der großen Insellage einen optimalen Lebensraum für Rot-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild. Ebenso präsentiert sich hier eine vielgestaltige Vogelwelt mit See- und Schreiadler, Östliche Kaiser- und Schelladler, Kranich, Schwarzstorch, Wachtelkönig, Goldregenpfeiffer sowie vielen weiteren Tierarten, darunter seltene Echsen- und Fledermausarten. (Siehe auch Waldbau und Historie rund um Blumberg / Wild und Hund)
Das frühklassizistische Gutshaus-Ensemble des heutigen Waldgutes befindet sich in der von Peter Joseph Lenné entworfenen Parklandschaft. Dieses Ensemble und die markante alte Patronatskirche aus dem 13. Jahrhundert gelten als architektonisch bedeutende Baudenkmäler in Deutschland. Die Planung und Bauausführung wurde durch die preußische Landbauschule unter dem in Schwedt geborenen David Gilly sichtbar geprägt. Das Gutshaus ist zwar "barock" in der Anlage als Dreiflügelbau mit Ehrenhof und Knüppelwalmdach des Corps de Logis, aber klassizistisch in der Ausführung. (Siehe auch hier)